Über den Bremer Stadtraum verteilt widmen sich mehrere, meist ehrenamtlich geführte Archive schwerpunktmäßig ihrem jeweiligen Stadtteil und seiner Geschichte. (Siehe auch N – Nord)
Der Arbeitskreis Arster Geschichte(n) wurde im Jahr 1985 gegründet. Schwerpunkte sind Arbeit und Leben der kleinen Leute, der Häuslinge und der Arster Straßenmacher. Das Archiv umfasst über 5000 Fotos und Dias sowie zahlreiche weitere Materialien, wie Zeitungsartikel, Original-Dokumente und Karten. Von Zeitzeugen erzählte Geschichte und Geschichten sind auf Audio- und Video-Dateien dokumentiert. „Dat lüttje Museum – Leben und Handwerk in Arsten“ – umfasst eine umfangreiche Sammlung von Werkzeugen und Gerätschaften aus dem Straßenbau, dem Leben und der Selbstversorgung der kleinen Leute.
Den Grundstock des Borgfeld-Archivs/Heimatarchiv Bürgerverein Borgfeld bilden die Sammlungen des Heimatforschers Wilhelm Dehlwes. Inzwischen hat sich der Bestand des Archivs durch Spenden von Borgfelder Bürgern und durch die Geschichtsarbeit der „Archiv-Runde“ und anderer Arbeitsgruppen im Bürgerverein mehr als verdoppelt. Das Borgfeld-Archiv umfasst Materialien über Borgfeld, Bremen und die Elbe-Weser-Region. Einen Schwerpunkt bilden Biografien von Vertriebenen und Flüchtlingen nach 1945.
Die Chronik Horn-Lehe wurde 2005 ins Leben gerufen. In Zusammenarbeit mit dem Bürgerverein und interessierten Bürgern wurde die Stadtteil-Chronik auf- und ausgebaut und für das Internet aufbereitet. Mittlerweile ist die Chronik zu einer umfassenden Dokumentation der Stadtteilgeschichte angewachsen. Inzwischen sind viele Archivalien in einem Lexikon zusammengestellt, das 2012 unter dem Titel „Lexikon Horn-Lehe“ erschienen ist.
Der Verein Geschichtswerkstatt Gröpelingen dient der Förderung historischer Forschungen und kultureller Aktivitäten im Stadtteil. Dazu richtete der Verein ein Geschichtsarchiv ein und organisiert öffentliche Informationsveranstaltungen zur Geschichte des Stadtteils. Das Archiv trägt mit seinen Veranstaltungen zum kulturellen Leben Gröpelingens, der Förderung sozialer Kontakte und der Kommunikation der Bevölkerungsgruppen untereinander bei.
Die Geschichtswerkstatt Mahndorf gründete sich im Herbst 1982. Ein Schwerpunkt der Geschichtswerkstatt ist die Aufarbeitung des Lagerlebens für ZwangsarbeiterInnen, es gab vier Lager in Mahndorf. Ein Teil der Baracken steht noch am Bahnhof, sind aber vom Verfall bedroht. Ein weiteres Thema sind die Jahre ab 1900, das Leben der „kleinen“ Leute im Ortsteil und die Eingemeindung 1939 nach Bremen. Bisher wurden drei eigene Broschüren herausgegeben.
Die Kultur- und Freizeitarbeitsgemeinschaft Hemelingen gründete sich im April 1980. Im Oktober 1984 erfolgte die Eintragung als gemeinnütziger Verein. Aus der Geschichtsgruppe der KuFAG entstand das Hemelingen-Archiv »digital«. Bilder, Dokumente und weitere Materialien zur Geschichte Hemelingens werden der Hemelinger Öffentlichkeit in Zusammenarbeit mit anderen regionalen Institutionen zur Verfügung gestellt. Das Angebot umfasst Bild-Präsentationen, Vorträge und historische Stadtteilrundgänge.
Das Huchting-Archiv besteht seit 1997. Über 5.000 Fotos sind vom Huchting-Archiv eingesammelt und archiviert worden. Durch eine Vielzahl an Veranstaltungen hat die Gruppe auf sich aufmerksam gemacht. 30 ältere Huchtinger sind im Rahmen von intensiven Zeitzeugenbefragungen gehört worden. Die Ergebnisse wurden in nunmehr sechs Buchbänden schriftlich dokumentiert. Sie vermitteln ein sehr lebendiges Bild des Dorfes Huchting in den letzten 100 Jahren. Dank einer intensiven Zusammenarbeit mit der Bremer Presse und ihren Regionalausgaben konnte die reiche Huchtinger Geschichte einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Ziel des an der Hochschule Bremen in der Neustadt ansässigen Informations- und Dokumentationszentrums für Freizeitwissenschaft (IDF) ist es, relevantes Wissen aus verschiedenen Freizeitsektoren und den mit Freizeitphänomenen befassten Fachdisziplinen zu sammeln, systematisch aufzubereiten und für die interessierte Öffentlichkeit, für wissenschaftliche Zwecke und für Studium und Lehre zur Verfügung zu stellen. In der Präsenzbibliothek des IDF stehen den NutzerInnen Literatur und Dokumente aus den Bereichen Freizeit, Tourismus, Sport/Gesundheit, Umwelt und Kultur frei zugänglich zur Verfügung. Derzeit umfasst der Bestand ca. 3.000 Bücher und zahlreiche Ordner mit Aufsätzen, Dokumenten, Tagungsberichten, Diplom- und Bachelorarbeiten.
Im Kulturhaus Pusdorf – Zentrum für Stadtteilkultur und -geschichte stand seit der Gründung 1982 die Erforschung des Alltags und der Lebenswirklichkeit der StadtteilbewohnerInnen im Mittelpunkt. Tausende Fotos und schriftliche Dokumente, hauptsächlich zur Geschichte von Woltmershausen, Rablinghausen und Lankenau, die meist aus privaten Quellen und Nachlässen stammen, bilden den Archivbestand. Diese Archivalien sowie Interviews mit Zeitzeugen bilden die Grundlage für zahlreiche eigene Publikationen wie Bücher, Broschüren und DVDs. Inspiriert vom „Leben am Fluss“ in früheren Zeiten hat das Kulturhaus diverse Kooperationsprojekte initiiert, die z. B. zur Entstehung des Spiel- und Wassergartens Pusdorf führten.
Die Geschichte und Entwicklung Oberneulands wird Interessierten in der Oberneuland-Sammlung dargestellt. Von Privatpersonen gestiftete Dokumente und Bilder werden so erhalten und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt und in Ausstellungen gezeigt.
Das Schnoor-Archiv wurde 1959 von Wolfgang Loose, dem »Schnoor-Bürgermeister«, und seiner Frau Anneliese gegründet. Sie begannen damit, Dokumente, Fotografien und Schriften zu sammeln und sie im Elternhaus seiner Frau zugänglich zu machen. Bis zum Jahr 2004 betreuten sie das Schnoor-Archiv. Aus Altersgründen mussten sie dann ihr Haus im Schnoor verkaufen. Seit März 2007 hat das Schnoor-Archiv eine neue Heimat: Es befindet sich jetzt beim »Bremer Geschichtenhaus« im Jakobus-Packhaus.
Das Schwachhausen-Archiv ist ein seit 2008 bestehendes Privatarchiv. Archivalien und Exponate werden dem Archiv entweder leihweise zur Verfügung gestellt oder übergeben, sowie bei Bedarf auch angekauft. Ziel ist es, einerseits alles über Schwachhausen verfügbare Material zusammenzutragen und zu archivieren, andererseits für bestimmte Projekte zu arbeiten: Straßen- und Hauschroniken anzufertigen, ausgewählte Themen zu bearbeiten und daraus Dokumentationen herzustellen, Beiträge für Zeitungen, Zeitschriften und Internet zu erstellen usw.