„Glück auf“ – so lautet nicht nur der typische Bergmannsgruß, sondern so beginnt auch das „Steigerlied“. (Vgl. Abb. 3) Nach dem Krieg verwendeten Radio Saarbrücken und anschließend der sich daraus entwickelnde Saarländische Rundfunk bis in die 1980er Jahre vier Takte des Steigerliedes als Pausenzeichen. Das Lied gilt als „heimliche Nationalhymne“ des Saarlandes.
Der Bergbau und das Saarland sind untrennbar miteinander verbunden. Rund 250 Jahre währte die Ära des Steinkohlebergbaus an der Saar. Die Menschen im Saarland identifizierten sich mit dieser harten Arbeit, schließlich arbeiteten Generationen von Bergleuten in den Gruben unter schwersten Bedingungen. In der „Kaffeekisch“ (= Kaffeeküche) stärkte man sich in der Mittagspause zusammen mit den Kameraden und zischte auch nach Feierabend das eine oder andere Bier „unn e Weck mit Lyoner“ (= und ein Brötchen mit Fleischwurst). Aber der Bergbau zeigte auch seine Schattenseiten, so z. B. im Jahre 1962, als sich das im Saarland schwerste Grubenunglück ereignete. Eine Schlagwetter-Kohlenstaubexplosion in der Grube Luisenthal forderte 299 Todesopfer. Auch das Jahr 2008 ging in die Bergbaugeschichte und damit auch in die Geschichte des Saarlandes ein. Es kam zum bisher stärksten je im Saarland gemessenen Grubenbeben (Stärke 4,0 auf der Richterskala). Am 30. Juni 2012 endete im Saarland unwiderruflich die Kohleförderung – für die Menschen im Saarland kein Tag wie jeder andere.