Frühjahrstagung 2013
Tagungsort Ravensburg


Bereits 2002 fand die Frühjahrstagung in Kooperation mit der Munzinger-Archiv GmbH in Ravensburg statt – und einige Teilnehmer von damals sprechen heute noch davon. Das oberschwäbische Ravensburg überzeugt durch kurze Wege, die zentrale Lage des Haupttagungsortes Schwörsaal mitten in der Fußgängerzone, die vielfältigen gastronomischen Möglichkeiten – und nicht zuletzt durch den besonderen Charme der mittelalterlich geprägten Innenstadt und ihrer Bewohner.
Die Stadt Ravensburg blickt als ehemals Freie Reichsstadt auf eine lange Geschichte zurück, die bis heute von Handel, Wirtschaft und Kultur geprägt ist. Ravensburg liegt nur wenige Kilometer vom Bodensee und dem Allgäu entfernt und gilt als wirtschaftliches Zentrum Oberschwabens.
Der zentral gelegene Marienplatz ist der ideale Ausgangspunkt, um die „Stadt der Türme und Tore“ zu erkunden. Dort und in den angrenzenden Straßen und Gassen, herrscht reges Leben: In der Bachstraße, wo der Stadtbach offen fließt, oder in der liebevoll sanierten Marktstraße.
Seit 2002 hat sich in der Stadt viel getan – ein Besuch lohnt sich besonders im Jahr 2013. Denn im März öffnet das neue Kunstmuseum, die Schwäbische Zeitung verlegt ihren Sitz von Leutkirch nach Ravensburg und nicht zuletzt feiert Munzinger das 100-jährige Bestehen.
Social Memory - Über Schrecksekunden und Wachsekunden
Wer jemals mit Kindern im Vorschulalter Memory gespielt hat, weiß, dass er keine Chance hat. Egal, ob es sich um Tiere, Pflanzen oder andere Objekte handelt, die Kids haben immer die Nase vorn. Eine Erklärung ist, dass ihr visuelles Gedächtnis noch nicht mit Interpretationen überladen ist, die das Erkennen von Mustern mit Bedeutungen überfrachtet. Das Deuten der Bedeutungen ist die Schrecksekunde, die den Unterschied ausmacht.
Was tun professionelle Medienarchivare, -dokumentare und -rechercheure eigentlich anderes als das Beschreiben, Vernetzen und Erkennen von Mustern? Gleichgültig, ob es sich um biografische oder um soziale Sachverhalte handelt, sie machen dies mal systematisch, manchmal spielerisch, sie bedienen sich dabei des eigenen Kopfes, zunehmend jedoch auch maschineller und mathematischer „Prothesen“. Die obskuren Objekte ihrer professionellen Begierde (Luis Bunuel) sind dabei so vielfältig und wandelbar wie es die Promiskuität medialer Hervorbringungen erfordert.
Ich räume ein, dass dies einen etwas eigenwilligen Blick auf unseren Berufsstand wirft. Aber ist es nicht das vornehmste Anliegen der Frühjahrstagungen seit 1959 in jedem Jahr die Karten neu zu mischen, neu zu legen und neu aufzudecken? „Schrecksekunden“ werden hier zu „Wachsekunden“ – und in jedem Jahr entsteht ein neues Puzzle in den Köpfen.
Seit genau 100 Jahren arbeitet das Munzinger Archiv an der Kartographierung der biografischen und sozialen Realität. Der vfm und sein Programmkomitee freuen sich, im Jahr 2013 zu diesem Geburtstag der Fachöffentlichkeit eine delikate Torte und einen bunten Strauß an Themen und Fragen zu präsentieren. Es geht um mediales Social Memory and Future – um was sonst ? Mit Stevie Wonder stimmen wir ein herzliches „Happy Birthday“ auf alle Munzingers an: You know it doesn’t make much sense There ought to be a law against Anyone who takes offense
At a day in your celebration ’Cause we all know in our minds
That there ought to be a time
That we can set aside to show just how much we love you
And I’m sure you will agree
I couldn’t fit more perfectly
Than to have a world party on the day you came to be
The vfm-Chorus:
Happy Birthday to you,
Happy birthday to you
Happy birthday


