F wie Fassenacht

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„Ja wir leben, im Schatten des Doms, und Gott Jokus singt mit uns ein Halleluja…“, heißt es in dem berühmten Lied, das das Mainzer Lebensgefühl an Fassenacht ausdrückt. An den tollen und bunten Tagen gelten keine Hierarchien und keine Autoritäten, werden Rathäuser gestürmt und die Kneipen und Lokale der Stadt mit Frohsinn gefüllt. (© Heidi Schade)

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Auch wenn es mit der Anerkennung als Weltkulturerbe noch nicht geklappt hat: Mainz gehört zu dem, was in den entsprechenden Fernsehsendungen immer als „Karnevalshochburgen an Rhein und Main“ bezeichnet wird. Wie in Köln und Düsseldorf beginnt alljährlich die Kampagne am Elften im Elften. Das närrische Volk versammelt sich dann auf dem Schillerplatz am Fastnachtsbrunnen. Hier zählt man fröhlich schunkelnd den Countdown, bis dann um 11.11 Uhr die fünfte Jahreszeit beginnt.

Der Höhepunkt sind dann die närrischen Tage von Weiberfastnacht bis zum Aschermittwoch mit den großen Umzügen und der Mutter aller Fernsehsitzungen „Mainz bleibt Mainz wie es singt und lacht“. Zwischen November und den tollen Tagen reiht sich Sitzung an Sitzung, die hiesigen Vereine laden zum fröhlichen Schunkeln, eine Büttenrede folgt auf die andere, und im Hintergrund werkeln die Vereine bereits eifrig an den großen Motivwagen, die dann am Rosenmontag mit mehr oder weniger politischem Inhalt über die Straßen der Stadt rollen.

Aber nochmal zurück zum Fastnachtsbrunnen, einem der beliebtesten Mainzer Fotomotive. Diese Fontäne mit ihren über 200 Figuren aus Bronze, geschaffen vom Münchner Professor Blasius Spreng, erinnert seit 1967 daran, wie sehr die Fassenacht in der Mainzer Volksseele verankert ist. Eine ausgiebige Betrachtung der vielen dargestellten Szenen verrät Ihnen viel über die Mainzer und ihre Stadt. So z.B. der Mainzer Traum: Hier schläft der Mainzer, von Engeln bewacht, beschützt vom Mainzer Rad, einen sanften Schlummer, während um ihn herum Orgelpfeifen und Trompeten lärmen und eine kleine Dame im kurzen Röckchen seinen Schlaf zu stören versucht.

Und wer nach dem Betrachten all der Figuren noch nicht genug hat von der „Meenzer Fassenacht“, der schlendert hinüber zum Deutschen Fastnachtsmuseum, das im Gebäude des → Proviantamts untergebracht ist.