Watermarking für Audio
Name
Digitale Wasserzeichen für Audiodaten
Funktionsweise
Grundsätzlich versteht man unter einem digitalen Wasserzeichen ein Signal, welches mit einem Trägermedium, beispielsweise einem Musikstück, derart verknüpft wird, dass es für einen Menschen nicht wahrnehmbar ist, durch eine Computerprogramm aber ausgelesen werden kann. Wahrnehmbare Markierungen, beispielsweise in Geldscheinen oder der Schriftzug „Vertraulich“ quer über ein gedrucktes Dokument, werden ebenfalls als Wasserzeichen bezeichnet, hier aber nicht betrachtet.
Wichtig ist, dass bei der Nutzung digitaler Wasserzeichen immer bedacht wird, dass es sich um passive Verfahren handelt: Ein Wasserzeichen wird Teil des Trägermediums und verhält sich wie dieses. Es kann nicht von selbst heraus aktiv werden und beispielsweise einen Kopiervorgang unterbinden. Ähnlich wäre es auch, wenn man in ein Foto einen Text „Kopieren Verboten“ aufbringen würde. Ein Computer, der die Fotodatei kopiert, wird diesen Hinweis nicht beachten, wenn auf ihm keine Software installiert ist, die bei jedem Kopiervorgang die Fotos nach entsprechenden Vermerken durchsucht.
Unabhängig davon, wie ein Verfahren ein digitales Wasserzeichen in ein Medium einbettet, wird ein geheimer Schlüssel, ähnlich wie bei einem Verschlüsslungsverfahren, eingesetzt. Nur derjenige, der den Schlüssel kennt, kann das Wasserzeichen später auch wieder auslesen. Idealer Weise wird jeder, der diesen Schlüssel nicht kennt, nicht einmal feststellen können, ob in einem Medium ein Wasserzeichen vorhanden ist oder nicht. Im Gegensatz zur Kryptographie sind bisher bei Wasserzeichen nur symmetrische Schlüssel verbreitet: Die Schlüssel zum Einbetten und zum Auslesen der Wasserzeichen sind identisch. Folglich kann jeder, der ein Wasserzeichen auslesen kann, auch Wasserzeichen einbetten, wenn er Zugriff auf das zugehörige Verfahren hat.
Daher werden Wasserzeichen, die für Sicherheitszwecke eingesetzt werden, üblicher Weise nicht öffentlich verwendet. Sowohl Einbetten als auch Auslesen geschieht in einer sicheren, geschlossenen Umgebung. Nur die markierten Medien werden im öffentlichen Raum zirkuliert. Das bedeutet nicht, dass die Nutzer der Medien nicht mitgeteilt bekommen, dass diese markiert sind. Sie haben nur keine Möglichkeit, selbst die Markierung auszulesen.
Nutzungspotentiale
Digitale Wasserzeichen werden im Archivbereich entweder als Quellenbeleg genutzt, um bei einer Weiterverwenden das Archiv als Ursprung des Materials nachweisen zu können, oder als Transaktionswasserzeichen, um individuelle Kopien voneinander unterscheiden zu können.
Die Wasserzeichenverfahren warden üblicher Weise als Eingangs- oder Ausgangsfiler von Content Management Systemen integriert.
Referenzprojekte
H2O4M: Pilotprojekt Wasserzeichen mit dem DRA
WDR CMS: Integration Audiowasserzeichen in WDR Content Management System
Ansprechpartner
Martin Steinebach