Nein, wir wollen der jahrhundertealten Fehde, ob der Quetschekuchen nun aus Hessen, aus der Pfalz, dem Saarland oder eben aus Rheinhessen stammt, kein weiteres Kapitel hinzufügen. Warum auch? Den Mainzern, die auch kulinarisch ein multikulturelles Völkchen sind, ist das schließlich völlig egal. Tatsache ist: Der Blechkuchen aus Hefeteig, Mainzer und (!) Zwetschgen ist einfach fester Bestandteil des kulinarischen Kalenders in Mainz und schmeckt zum Kaffee oder Tee genauso wie zum Wein. Hier in Mainz hat fast jeder Häuslebesitzer mindestens einen Zwetschgenbaum im Garten stehen. Und da die Rezepte von Generation zu Generation weitergegeben werden, gibt es inzwischen vermutlich fast mehr Rezeptvarianten als es Mainzerinnen und Mainzer gibt. Und auch wenn jetzt gerade nicht Saison ist, in irgendeinem der zahlreichen Mainzer Weinlokale (→ Nachtleben) finden Sie auch jetzt im Frühjahr garantiert eine Kostprobe des Naschwerks.
Und für das Nachbacken zu Hause haben wir hier auch ein Rezept für Sie:
500 g Mehl, 1-2 Eier, 100 g geschmolzene Butter, ¼ Liter lauwarme Milch, 30 g Hefe,
1 Prise Salz, 1 Päckchen Vanillezucker, 100 g Zucker,
Mehl in eine Schüssel sieben, in der Mitte eine Mulde machen und die Hefe hineinbröckeln, 1 Teelöffel Zucker auf die Hefe streuen und mit etwas lauwarmer Milch übergießen und an einem warmen Ort zugedeckt ca. 15 Minuten gehen lassen. Dann nach und nach die restlichen Zutaten hinzufügen. Mit einem großen Rührlöffel kräftig durchschlagen bis der Teig Blasen schlägt. Zugedeckt wieder an einem warmen Ort gehen lassen bis er sich verdoppelt hat.
Den Teig ausrollen und auf ein rundes oder eckiges gefettetes Blech legen.
Gewaschene, abgetrocknete Quetsche (Pflaumen, Zwetschgen) halb aufschneiden, den Stein entfernen und beide Hälften in der Mitte noch einmal einschneiden. Den Teig dicht mit Quetsche belegen, kurz gehen lassen und bei 175° Umluft ca. 20 Minuten backen.
Für ein rundes Blech ca. 500 g, für ein eckiges Blech ca. 1 kg Quetsche verarbeiten.
Guten Appetit! Dazu schmeckt Sahne sehr gut!!!