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Jedes Jahr im April gibt es in der Bonner Altstadt ein besonderes Naturereignis zu bewundern. Unzählige japanische Kirschbäume verwandeln mit ihrer vollen Blütenpracht die Straßen in ein rosa Blütenmeer. Die Superblüte ist vor allem seit 2012 ein touristischer Publikumsmagnet, seit nämlich die Heerstraße in die Facebookliste „Places to see before you die“ aufgenommen wurde. Auch Tausende Japanerinnen und Japaner, die zuhause das berühmte Kirschblütenfest Hanami feiern, kommen jedes Jahr nach Bonn und schwärmen für die rosa Wolken.
Vor allem die Sorte Prunus serrulata beschert die wundervolle Pracht, zu der jedes Jahr Zehntausende pilgern. Die unterschiedlichen Sorten dieser Zierkirsche, deren Blütezeiten ab Ende März bis ungefähr Mitte April nach und nach beginnen und sich gegenseitig überschneiden, sind die Grundlage für die farbige Pracht.
Das große Kirschblütenfinale steigt ungefähr Mitte April in der Heerstraße und Breite Straße. Dort stehen jeweils 60 japanische Nelkenkirschen, die für ihre besonders üppigen, in kräftigem Rosa leuchtenden Blüten berühmt sind. Dank ihrer trichterförmigen Kronen schließen sich die Zweige über der Straße zu einem mehrere hundert Meter langen rosa Baldachin. Jeweils zum Abschluss der Kirschblüte organisieren die Altstadtbewohner in allen Straßen des Stadtteils das Kirschblütenfest mit einem Garagenflohmarkt, mit Essen und Musik und mit einem Fotowettbewerb.
Die rund 300 Zierkirschen wurden 1984 im Zuge einer umfassenden Stadtteilsanierung gepflanzt. Vorher war die Altstadt ein in die Jahre gekommenes Handwerkerviertel mit starkem Durchgangsverkehr und eher grauen Fassaden. Die Sanierung sollte die Umwelt und die Wohnqualität im Viertel verbessern. Der Verkehr wurde beruhigt, Straßen und Hinterhöfe begrünt. Die japanischen Blütenkirschen als Straßenbäume sollten einen besonderen Farbakzent setzen. Dass dieses Vorhaben der Stadtteilsanierer gelungen ist, wird jedes Jahr von neuem im April bewiesen.
Letzte Änderung: 21.03.2018