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Auf der ganzen Welt klingeln mittlerweile Klais-Orgeln. In Kirchen, Kathedralen und Konzertsälen. In größeren Städten genauso wie in kleinen Dörfern. Ob im Hamburger Michel, im Frankfurter Dom, in Breslau, Peking oder Caracas, ob in Buenos Aires oder in der neuen Elbphilharmonie. Nur in Grönland und in der Antarktis sind (noch) keine Orgelklänge von Klais zu hören.
Im Jahr 1882 gründete Johannes Klais sen. seine Orgelbauwerkstatt in Bonn an der Kölnstraße. Sein Handwerk hatte er im Elsass, der Schweiz und in Süddeutschland gelernt. In allen folgenden Generationen der Klais-Orgelbauer spielten neue Entwicklungen und musikalische Innovationen eine große Rolle für den Orgelbau. Der aktuelle Firmenleiter Philipp Klais, der Urenkel des Gründers, leitet seit 1995 in vierter Generation als Geschäftsführer das prosperierende Familienunternehmen mit ca. 65 MitarbeiterInnen.
Das Unternehmen beweist auch eine ausgeprägte Affinität zu Archivierungsfragen. Jedes gebaute Werkstück wird sorgfältigst verzeichnet. Auf einer Weltkarte (www.orgelbau-klais.com) sind alle Klais-Orgeln mit Baujahr, Standort, Foto und Opusnummer vermerkt. Lücken in der Opusliste sind auf die Zerstörung eines Teils der Firmengebäude in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges zurückzuführen. Durch eine Brandbombe gingen große Teile des Firmenarchivs leider verloren.
Das Familienunternehmen ist heute ohne jeden Zweifel ein sogenannter Hidden Champion . Das sind kleine und mittelständische Unternehmen, die in ihrer Branche weltweit Marktführer, in der Öffentlichkeit aber kaum bekannt sind.
Orgelbau ist eine hochkomplizierte musikalisch-handwerkliche Arbeit. Erst wird die Gesamtkonzeption des Instrumentes skizziert, dann werden Detailpläne in enger Abstimmung mit der Werkstatt entwickelt. Das Musikalisch-Handwerkliche kann beginnen: In der Gießerei werden Zinnplatten gegossen und anschließend von Hand auf die gewünschte Materialstärke abgezogen, am Kern stärker als am Körperende, auf den Zehntelmillimeter genau. Die fertigen Platten werden zu Pfeifenkörpern rundiert und gelötet - manchmal auch gehämmert, wenn es das Klangbild erfordert.
In der Werkstatt auf der Kölnstraße werden die Teile der Instrumente selbst gefertigt: Gehäuse, Spieltische, Windladen, Pfeifen, vom festen Gurtrahmen bis hin zur filigranen Holzmechanik.Orgelbau ist ganzheitliches Tun.
Letzte Änderung: 21.03.2018