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Ludwig van ist der Größte. Er wurde nicht nur 1770 in Bonn geboren und hat in Bonn herausragende Werke komponiert, er ist in der Stadt - nicht nur zur jährlichen Festspielzeit - überall präsent. Die unter Denkmalschutz stehende Konzerthalle am Rheinufer aus dem Jahr 1956 trägt seinen Namen und wird z.Zt. aufwändig saniert, um 2020 zum 250. Geburtsjubiläum als zentrale Spielstätte für das Beethovenfest zu fungieren. Beethoven ist Namenspatron für eine Straße in der Südstadt, für das weltbekannte Beethoven-Orchester, für ein Gymnasium an der Adenauerallee und selbstverständlich für das Beethoven-Geburtshaus und das Beethoven-Museum in der Bonngasse.
Mehr als ein Dutzend Skulpturen und Büsten aus unterschiedlichen Epochen sind im öffentlichen Raum zu sehen. Die neueste, 2,70 Meter hohe bemalte Bronze-Skulptur des Düsseldorfer Künstlers Markus Lüpertz, die 2014 im Stadtgarten in unmittelbarer Nähe zum Alten Zoll feierlich enthüllt wurde, sorgte in der Bonner Kulturcommunity für einen Sturm der Entrüstung. Ein Beethoven ohne Hand und Fuß, beinamputiert, aber mit muskulösem nackten Hintern, Beethoven ein Muskelprotz? Das erhitzte die Gemüter dann doch sehr und füllte die Leserbriefseiten von General-Anzeiger und Express: “Kunst, Quatsch, oder gar eine Straftat?”, “Womit hat der große Künstler Beethoven diese Skulptur des Grauens verdient?”. Ein Leserbriefschreiber meinte sogar, es handle sich um eine Straftat nach §189 StGB, Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener.
Markus Lüpertz hingegen sieht in der verletzten Beethoven-Figur einen “gebrochenen Helden”, ein Genie, das über die Gebrechen siegt.
Letzte Änderung: 21.03.2018