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Erschienen: Heft 2023/1 mit dem Schwerpunkt Recht
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26 Leipziger Kostbarkeiten zum Tagungsort 2019

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wie Runde Ecke

Gedenkstätte Museum in der Runden Ecke;
Foto: Andreas Schmidt, Leipzig-Travel

Entlang des Innenstadtrings im Zentrum-West befindet sich am Dittrichring 24 seit über 100 Jahren ein Gebäude, das von den Leipzigern als „Runde Ecke“ bezeichnet wird. 1913 als Geschäftshaus der Alten Leipziger Feuerversicherung erbaut, war es später bevorzugtes Domizil verschiedener Geheimdienste. Über eine Nutzung des Gebäudes durch den Sicherheitsdienst des Reichsführers zur Zeit des NS-Regimes gibt es nur Gerüchte ohne wirkliche Bestätigung. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs zog 1945 die US-Armee und weniger als 3 Monate später, mit dem Wechsel der Besatzungsmacht, der sowjetische Geheimdienst (NKWD) in die Räumlichkeiten der „Runden Ecke“ ein.

Aber auch dies war nicht von langer Dauer. Nach der Gründung der DDR folgte wenige Monate später schon im Frühjahr 1950 eine Dienststelle des Ministeriums für Staatssicherheit. Zwei Jahre später wurde diese Dienststelle im Zuge der Gebietsreform mit Auflösung der Länder und Bildung von Bezirken zu einer Bezirksverwaltung umgestaltet. Die Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS) Leipzig residierte in diesem Gebäude über 37 Jahre bis zur Besetzung am 4. Dezember 1989 infolge der Leipziger Montagsdemonstrationen.

Wann und wie die „Runde Ecke“ ihren Namen erhalten hat, ist unbekannt. Nach der endgültigen Auflösung des MfS wurde das Gebäude in ein Museum umgewidmet. Schon 1990 eröffnete die Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" ihre Türen und ermöglichte der Bevölkerung durch die dauerhafte Ausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ Einblicke in die Arbeitsweise und Struktur der ehemaligen Staatssicherheit.

Im selben Jahr ließ sich die Außenstelle Leipzig der Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (BStU) im überwiegenden Teil des Gebäudes nieder. Mit Beginn der Tätigkeit des BStU erhielten Bürgerinnen und Bürger am 8. Oktober 1990 die Möglichkeit, Einsicht in ihre Akte zu verlangen. Museum und Archiv existieren auch im Jahre 2019 immer noch als ein kulturelles Stück Leipzigs mit zahlreichen Veranstaltungen und Sonderausstellungen. www.runde-ecke-leipzig.de und www.bstu.de/archiv/standorte/leipzig.

   

Letzte Änderung: 12.03.2019