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Die Universität Leipzig wurde 1409 gegründet, als in Folge der Hussiten-Bewegung die deutschen Professoren und Studenten aus der Karls-Universität Prag nach Leipzig kamen. Damit ist sie die zweitälteste Universität Deutschlands mit ununterbrochenem Lehrbetrieb.
In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich die Einrichtung stetig weiter und war zeitweise die größte Universität Deutschlands. Zu den später namhaften Studenten zählten u.a. Johann Wolfgang von Goethe, Robert Schumann und Friedrich Nietzsche. In der Zeit des Zweiten Weltkriegs gehörte die Einrichtung zu den vier „großdeutschen“ Universitäten, die weiterhin unterrichten durften.
Durch den Krieg wurden 60% aller Gebäude und 70% aller Bücher vernichtet. Dennoch wurde die Universität schon 1946 wiedereröffnet. Zu DDR-Zeiten erhielt sie 1953 den Namen „Karl-Marx-Universität Leipzig“. Heute studieren an den 14 Fakultäten mehr als 30.000 junge Menschen aus der ganzen Welt in über 150 Studiengängen.
Ein traumatisches Ereignis, das die Leipziger bis heute bewegt, war die umstrittene Sprengung des im Krieg beschädigten Augusteums und der Paulinerkirche am Augustusplatz im Jahr 1968, als im Zuge einer umfassenden Umgestaltung Platz für eine Neubebauung geschaffen werden sollte.
Nach der Wiedervereinigung 1990 wurde der Campus am Augustusplatz erneut umgestaltet. Die meisten der aus den 70er Jahren stammenden Gebäude wurden bis 2009 umfassend saniert. Das neue Augusteum, das neue Hauptgebäude der Universität, wurde 2012 eingeweiht, 2017 folgte die Einweihung des neu errichteten Paulinums. Die Silhouette der entstandenen Front erinnert bewusst stark an den ursprünglichen Gebäudekomplex mit der gesprengten Paulinerkirche.
Auch der Wiederaufbau der im Krieg teilweise zerstörten historischen Universitätsbibliothek Albertina in der Beethovenstraße 6 konnte 2002 abgeschlossen werden. Die Geschichte der Universitätsbibliothek reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Sie wurde 1543 gegründet und versorgt als eine der ältesten deutschen Universitätsbibliotheken sowohl Universität als auch die Bevölkerung des Großraumes Leipzig mit Literatur und Informationsangeboten. Ihr Bestand umfasst über 5,5 Mio. Medieneinheiten und rund 6.500 laufende Zeitschriften. Zu den Sondersammlungen zählen unter anderem Handschriften, Inkunabeln und Papyri.
Das Universitätsarchiv Leipzig ist eines der größten europäischen Universitätsarchive und verwahrt eine mit der Gründung der Universität einsetzende Überlieferung, die heute ca. 7.000 lfm. an Akten und ca. 2.000 Urkunden umfasst. Daneben wird auch Film- und Fotomaterial zur Geschichte der Hochschule aufbewahrt.