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Ein Blick in die Leipziger Geschichte kann sehr lohnend sein, und das Stadtarchiv Leipzig bietet denjenigen, die diesen Blick an den Quellen schärfen möchten, dafür die besten Voraussetzungen.
Von 1994 bis ins Jahr 2018 war es im Gebäude des ehemaligen VEB Galvanotechnik Leipzig in Volkmarsdorf untergebracht, wo dem Benutzer 36 Arbeitsplätze im Lesesaal, acht Lese- und Rückvergrößerungsgeräte sowie zwei Kartentische zur Verfügung standen. Auch am neuen Standort, der 2019 bezogen wird, sollen den Nutzern optimale Bedingungen geboten werden. Das Stadtarchiv wird dann in der Messehalle 12 der Alten Messe, Straße des 18. Oktober Nummer 44, untergebracht sein. Die Halle war 1923/1924 von Oskar Pusch und Carl Krämer als Messehalle errichtet worden, die später außerhalb der Messen auch als Sporthalle (Achilleon) genutzt wurde. Die heutigen Leipziger kennen sie vor allem als Sowjetischen Pavillon der Alten Messe.
Die zweite wichtige Gedächtniseinrichtung Leipzigs ist das Sächsische Staatsarchiv - Staatsarchiv Leipzig, das 1954 eröffnete und damit weitaus jünger, doch nicht minder wichtig für die Stadtgeschichte ist. Zunächst als Außenstelle des Landeshauptarchivs Dresden gegründet, erhielt es 1965 seine Eigenständigkeit und die Bezeichnung „Staatsarchiv Leipzig“. Inzwischen ist es wieder Teil des Sächsischen Staatsarchivs (Abteilung 3).
Die Archivalien, die in Leipzig verwahrt werden, setzen sich zum einen aus Urkunden, Akten, Amtsbüchern und Karten aus dem Landeshauptarchiv, zum anderen aus den Unterlagen vieler nach 1945 aufgelöster staatlicher Einrichtungen aus dem Leipziger Raum zusammen. Weiterhin wurde das Archivgut der staatlichen Behörden und volkseigenen Betriebe übernommen, sodass die Menge der Archivalien von 560 lfm. im Jahr 1954 auf rund 7.300 lfm. im Jahr 1980 anstieg. Dadurch stieß man mit den Räumlichkeiten des im Krieg stark beschädigten Reichsgerichtsgebäudes, des ersten Domizils des Staatsarchivs, bereits an Grenzen. Mit der Auflösung der staatlichen Behörden und Einrichtungen sowie der Volkseigenen Betriebe (VEB) und den damit verbundenen kurzfristigen, massenweisen Übernahmen zur Rettung der Unterlagen nach 1990 waren die Kapazitäten des Reichsgerichtsgebäudes dann vollends ausgeschöpft und machten eine neue Bleibe notwendig, die im 1995 bezogenen Behördenzentrum in Leipzig Paunsdorf geschaffen wurde.
Mit Bezug dieses neuen Domizils wurde die ehemals eigenständige Deutsche Zentralstelle für Genealogie mit ihren Sammlungen in das Staatsarchiv eingegliedert. Mit etwa einem Drittel aller Anfragen und Benutzer ist die Familienforschung seit dieser Zeit ein wichtiger Teil des Staatsarchivs.